Twitter einrichten und sinnvoll nutzen – Social Media Marketing mit Twitter

Spätestens seitdem Donald Trump Twitter dazu verwendet der Welt seine Meinung kund zu tun, weiß man auch in den verstecktesten Dörfern der deutschen Provinz, dass es sich bei diesem Dienst um ein machtvolles Medium handelt.

Und was der  45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kann, das können wir schon lange!

Also, einfach anmelden und schon kannst du der Welt sagen, was du eben so zu sagen hast.

140 Zeichen stehen dir für dein Tweet-Gezwitscher zur Verfügung. Wenn das nicht reicht musst du eben einen zweiten oder dritten Tweet hinterher schicken.

Aber wer liest das jetzt?

Ehrlich gesagt, die Antwort ist: „Kaum einer!“

Nun, pro Minute werden weltweit 350.000 Tweets veröffentlicht. Es grenzt an ein Wunder, wenn überhaupt jemand deinen Tweet zu Gesicht bekommt.

Aber keine Sorge, das kann man ändern. Das Geheimnis sind deine Follower. Bei Twitter kann man neben dem veröffentlichen von Tweets auch noch andere Dinge tun. Eines davon ist es anderen Leuten zu folgen. Das bewirkt jetzt, dass man die Tweets dieser Leute bevorzugt angezeigt bekommt.

Im Umkehrschluß bedeutet das, dass deine Tweets vor allem bei den Leuten angezeigt werde, die dir folgen. Mit anderen Worten, du brauchst Follower! Viele! So viele wie möglich. Und das sollten nicht irgendwelche Fake-Accounts sein, sondern echte Leute, die an dem was du zu bieten hast auch tatsächlich interessiert sind.

Bevor wir uns jetzt aber Gedanken über die Follower machen wollen wir uns zunächst ein paar Grundlagen schaffen auf denen wir nachher aufbauen können.

Das erste was wir uns dazu anschauen ist das Profil.

Das Profil

Das Profil ist dein Aushängeschild und deine Visitenkarte in einem.  Deshalb empfiehlt es sich schon beim Anlegen des Profils möglichst genau zu überlegen, was man erreichen will.

Ein Twitter-Profil besteht aus vier Teilen:

  • Profilname und Benutzername
  • Profilfoto
  • Hintergrundbild
  • Beschreibung

Profilname und Nutzername

Bei Twitter werden zwei Namen benutzt, Zum einen gibt es den Nutzernamen, der dazu dient sich bei Twitter anzumelden und den Profilnamen.

Der Profilname ist der Name der in deinem Profil angezeigt wird. Im einfachsten Fall nennst du dich einfach so, wie du heißt. Wenn du als Autor ein Pseudonym verwendest und auf die unter diesem Pseudonym verfassten Bücher aufmerksam machen willst, dann empfiehlt es sich natürlich, dass du dann  das Pseudonym als Profilnamen verwendest. Twitter verlangt übrigens nicht, dass du deinen echten Namen verwendest, wie das bei Facebook der Fall ist.

Auch für Künstler empfiehlt es sich ihren echten bzw. den von ihnen verwendeten Künstlernamen als Profilnamen zu verwenden. Soll der Name aber über eine Musikband informieren, dann verwendest du eben den Namen der Band.

Als Blogger kannst du auch den Namen deines Blogs als Profilnamen verwenden. Das eignet sich gut, wenn du auf diese Art auf deine neuen Blogartikel aufmerksam machen willst.

Hast du ein Business, ein Café, Bar oder Galerie, dann verwendest du am besten den Namen davon.

Neben dem Profilnamen gibt es noch den Nutzernamen. Das ist der Name, mit dem dem du dich bei Twitter anmeldest. Wenn man innerhalb Twitter mit anderen Benutzern kommunizieren will, dann wird dieser Name verwendet. Dazu stellt man vor den Nutzernamen noch ein @ davor.  Der Nutzername findet auch in der URL zum Profil Verwendung. Die URL https://twitter.com/crischo_cschoen etwa führt direkt zu meinem Twitterprofil.

Im Gegensatz zu den Profilnamen sind die Nutzernamen eindeutig, das heißt, jeder Nutzername kann nur einmal vorkommen. Deshalb kann es passieren, dass der am besten passende Nutzername schon von jemandem anderen weggeschnappt wurde. In dem Fall bleibt dir nichts anderes übrig, als dir einen möglichst passenden Benutzernamen auszudenken.

Ich selber habe mich dazu entschieden meinen echten Namen Christian Schoen als Profilnamen zu verwenden. Als Nutzername fiel mir nichts besseres ein als @crischo_cschoen. Aber auch dieser Name erfüllt seinen Zweck.

Es macht natürlich Sinn, dass man auch beim Nutzernamen eine Variante auswählt, die der Persönlichkeit am nächsten kommt.

Grundsätzlich gilt wie im richtigen Leben, dass man durch Seriosität am Erfolgreichsten bei seinen Mitmenschen ankommt. Und wie im richtigen Leben zählt auch bei Twitter der erste Eindruck.

Klar kannst du dich auch „Der dicke Willie aus Bielefeld“ nennen und ein Foto mit Zipfelmütze und Skibrille verwenden. Manche finden das wahrscheinlich sogar lustig. Die Mehrheit der Twitter-User aber wird dich ignorieren bzw. nicht für voll nehmen. Ein Phantasiename als Pseudonym für einen Autor geht natürlich.  Vor allem, wenn du als Verfasser von Titeln wie „Pitschi-Patschi auf der Pornoranch“ unterwegs bist und vermeiden willst, dass dich deine Mutter erkennt. Auch wenn du als Regimekritiker eines totalitären Staates in Aktion trittst, ist ein erfundener Name die gesündere Variante. Aber wenn du seröse Geschäftserfolge einfahren willst, dann ist es schon besser, wenn du dein Gesicht und deinen Namen preis gibst. Wer will schon die Katze im Sack kaufen?

Ich bin mir bewußt, dass das für viele Leute ein gewaltiger Schritt sein muss, so aus der Anonymität ins Rampenlicht zu treten. Zumindest war es bei mir so. Aber der Schritt lohnt sich, wenn man erfolgreich sein will.

Profilfoto

Seriosität als Maßstab gilt auch für das Profilfoto. Untersuchungen haben gezeigt, dass die wirkungsvollsten Fotos diejenigen sind, die ein freundliches Gesicht und einen Teil des Oberkörpers zeigen. Sonnenbrillen sollte man vermeiden.

Wenn du jetzt nicht als Einzelperson sondern als Organisation auftreten willst, also als Band oder Verein oder der Twitteraccount für deine Location, Bar, Kneipe, Galerie oder auch für deinen Blog genutzt werden soll, dann kannst du natürlich auch ein Logo anstatt eines Portraitfotos verwenden.

Die optimale Größe für das Profilfoto hat die Größe 400x400px.

Wie bei allem im Leben hilft auch hier ein bisschen herum probieren. Ich habe für mich selber fest gestellt, dass von den drei Fotos, die du oben siehst, mir das rechte am meisten Follower beschert hat, während das linke die schlechteste Performance aufweist. Das Foto mit Sonnenbrille in der Mitte war nicht schlecht, aber eben doch nicht so gut, wie das ohne Sonnenbrille.

Hintergrundbild

Zusätzlich zum Profilfoto kannst du noch ein Hintergrundbild in dein Profil einbauen. Auch hier empfiehlt es sich ein möglichst aussagekräftiges Bild zu verwenden. Das Bild ist recht groß, seine optimale Größel iegt bei 1500 x 500px.

Eine Musikband könnte hier die Band darstellen, ein Autor mehrere seiner Bücher nebeneinander. Nicht ganz unwichtig ist es ein Hintergrundbild zu wählen, das mit dem Profilbild harmoniert und das Aussagekraft in Bezug auf dein Business hat.

Biografie

Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Text, den man zu seinem Profil hinzufügen kann. 160 Zeichen lässt Twitter an dieser stelle zu.

Wenn du als Einzelperson – Autor, Musiker oder künstler auftrittst, dann kannst du diesen Raum dazu nutzen etwas über dich zu verraten. Denke auch hier daran, dass es darauf ankommt welchen Eindruck Besucher deines Profils von dir bekommen. Trotz der Beschränkung kann man hier eine ganze Menge hineinpacken. Manche Leute sind der Meinung, dass ein kurzer, zusammenhängender Text besonders sympathisch wirkt.

Also etwa: „Ich bin Autor des Reiseführers DIE RUINENSTÄDTE DER MAYA, interessiere mich für alte Tempel, reise in ferne Länder und knipse was mir vor die Linse kommt.“

Stattdessen habe ich mich für einen sehr kurzen Text mit zwei Links die zu meinen Büchern weiterleiten entschlossen:

Author of THE MAYA SITES – HIDDEN TREASURES OF THE RAIN FOREST +++ ++ German: Impressum:

Als Unternehmen kannst du statt einer persönlichen Biografie deine Firma beschreiben:

„Die Kneipe mit dem besonderen Flair. Live-Musik jeden Sa und Fr. – Tägl. Pizza und Flammenkuchen. Alles Bio.“

Und als Band schreibst du sowas wie:

„Punk, Noise Rock, RnB, Krautrock und Black Metal verschmolzen zu einer explosiven Mischung, wie das jüngste Gericht – hier siehst du wann und wo wir auftreten“ —oder so…

Von Übertreibungen à la „Ich bin der tollste Hecht im Teich“ oder sonstigen skurrilen Äußerungen sollte man sich in Acht nehmen. Angeber sind ja auch im richtigen Leben den meisten Menschen unsympathisch.

Standort

Im Standortfeld kannst du eintragen, wo du dich befindest. Auch frei erfundene Ortschaften, wie „Mittelerde“ oder „Hinter Oma’s Küchenschrank“ kann man dort eintragen. Dass Twitter diese Information irgendwie auswertet, ist deshalb eher fraglich.Es ist aber unbestritten, dass Twitter feststellen kann, wo du dich befindest. Aber, auch wenn du einen erfundenen Ortsnamen verwendest liefert eine Suche, bei der in den Sucheigenschaften der Filter „In meiner Nähe“ verwendet wird tatsächlich Suchergebnisse von Leuten, die nicht weit weg sind. Vermutlich verwendet Twitter die IP-Adresse um festzustellen, wo ungefähr du dich aufhältst.

URL-Feld

Dieses Feld erlaubt es dir eine URL zu einer beliebigen Webseite einzutragen. Hier kannst und solltest du auch die URL zu deiner Webpräsenz eintragen. Wenn du mehrere Webseiten hast, dann solltest du hier diejenige eintragen, die deine Aktivitäten am besten darstellt.

Das Impressum ist hier fehl am Platz, wie du im nächsten Abschnitt sehen kannst.

Rechtliches: Das Impressum

Gerade wo es so schön war kommt jetzt noch der Wermutstropfen. Gewerbliche Nutzung erfordert ein Impressum. Wer das nicht berücksichtigt muss mit einer Abmahnung rechnen.

Und weil so ein richtiges Impressum nirgends vollständig ins Twitterprofil hinein passt, bleibt einem nur eine einzige Möglichkeit, nämlich auf ein externes Impressum zu verlinken. Dabei ist zu beachten, dass  dem Link  oder einer vorangestellten Beschreibung auch tatsächlich zu entnehmen ist, dass dies der Link zum Impressum ist. Also, in der Biografie wäre folgendes zulässig:

Impressum: https://AmazingTemples.com/impressum

…und schon sind 45 Buchstaben von den zur Verfügung stehenden 160 weg. Deshalb verwendet man am besten einen URL-Kürzungsdienst, wie bit.ly oder goo.gl.

Dort kann man seine URL eintragen und erhält eine Kurz-URL zurück.

Die Umwandlung der schon recht langen AmazingTemples-Url in ein kurzes: http://bit.ly/2lmgbaC , gibt so wieder 13 Buchstaben frei.

Ein wenig mehr Platz kann man sparen, wenn man das ganze auf englisch mit einem einfachen Impress abkürzt.

Es ist unerheblich, ob man die URL mit einem „http://“ beginnen lässt oder nicht. Twitter zählt diese Zeichenfolge nicht mit. Ob mit oder ohne url, die Links funktionieren trotzdem.

Das Impressum im extra vorhandenen URL-Feld einzutragen empfiehlt sich nicht, weil nicht sichergestellt werden kann, dass das Wort „Impressum“ dann auch auf mobilen Anzeigen korrekt dargestellt wird.

Begriffe: URL, Link

URL ist die Abkürzung des technischen Ausdrucks „Unified Resource Locator“, was auf deutsch soviel wie „einheitlicher Resourcenanzeiger “ bedeutet. Es ist im Grunde genommen das, was du oben in deinen Internetbrowser reintippst , um auf eine bestimmte Seite im Internet zuzugreifen. Das hier ist eine url: http://AmazingTemples.com/impressum

Ein Link ist ein in einem Text eingebauter Verweis, der wenn man darauf klickt eine neue Seite öffnet. Hinter dem Link-Text verbirgt sich wiederum eine URL, also die Adresse der Webseite auf die der Link verweist.

Das ist ein Link: Alte Tempel und Gemäuer

Design-Farbe

Im Bereich der Profilerstellung kann man auch die Designfarbe des Profils ändern. Hier kannst du natürlich herumprobieren, was am besten zu deinem Profil und natürlich auch dem Hintergrundfoto passt. Wenn du hier eine andere Farbe einstellst, dann hat das Auswirkungen auf die Farben der Links in deinem Profil. Ich halte blau für die sinnvollste Farbe, schon alleine deshalb, weil die meisten Benutzer diese Farbe für Links erwarten. Grün oder rot mag ganz nett aussehen, aber verführen aber eher weniger dazu auch mal drauf zu klicken. Und das ist es ja letztendlich, was du mit deinem Profil erreichen willst.

Mehr zum Thema Twitter kannst du in meinem Büchlein „Twitter für Autoren“ nachlesen. Das gibt es als eBook oder auch gedruckt. Dort findest du alles, was du für deinen Einstieg bei Twitter wissen musst.

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